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Wir hören immer, dass wir uns in einem Wandel befinden, selbst von Transformation ist die Rede. Ja, die Digitalisierung verändert alle Bereiche, keine Frage. Ich behaupte aber: Wer das digitale Rennen machen will, muss analog gefestigt sein! Klingt unlogisch? Dann sollten Sie noch einmal nachdenken – und ich liefere Ihnen auch gleich die Impulse dazu.
Was ich täglich in meiner Arbeit sehe, das ist ein hitziges Rennen: Wer ist als Erster online? Wer hat die meisten Followers, Fans und Likes? Wer automatisiert am schnellsten seine Prozesse? Hingen viele Unternehmen noch vor einem Jahr in puncto Digitalisierung hinterher, hat die Corona-Krise einen dramatischen Schub geliefert: Wir konferieren heute per Zoom, organisieren uns intern per Teams und sind in den Social Media präsent – unserer geschäftlichen Aktivität sind mit den geeigneten Tools keine Grenzen gesetzt. Rein technisch gesehen. Wie sieht es aber bei Ihren Mitarbeitern aus? Sind Sie sicher, dass all diese technologischen Entwicklungen verstanden und getragen werden?
Hand aufs Herz: Veränderungen gab es immer – und wird es immer geben. Hier halte ich es mit John F. Kennedy (1917 – 1963): „Der Wandel ist das Gesetz des Lebens; wer nur auf die Vergangenheit blickt, verpasst mit Sicherheit die Zukunft.“
Und ja, die Krise könnte ein Booster in puncto Digitalisierung sein, wenn… Sie diese nicht nur als rein technologischen Prozess betrachten. Und genau das passiert aus meiner Sicht viel zu oft: Prozesse sollen automatisiert werden, ohne dass die Belegschaft, an deren sprichwörtlichen Kragen es unter dem Strich ja geht, einbezogen wird. Dann ist das Erstaunen gross: Wo kommen denn die Widerstände gegen die Einführung neuer Technologien her? Warum klappt das denn nicht? Die Antwort liegt auf der Hand
Können sich Ihre Mitarbeiter nicht mit den geplanten Veränderungen identifizieren, werden sie sich dagegen wehren – bewusst und/oder unbewusst. Es liegt also bei Ihnen – und damit kommen wir zur Unternehmenskultur.
Das ist nicht einfach so ein geflügeltes Wort, das sich gut auf Broschüren oder Webseite macht. Nein, es geht vielmehr um Werte, die tatsächlich in einem Unternehmen gelebt werden müssen, um als Kultur gelten zu können! Es geht um Identifikation: Können Ihre Mitarbeiter Sie und Ihre unternehmerischen Ziele verstehen? Holen Sie sie ab, um sie auf die Reise in eine digitale Welt mitzunehmen?
Halten Sie in Ihrer täglichen Arbeit mit Ihren Mitarbeitern das ein, was Sie Ihren Kunden vollmundig versprechen? Hier liegt der Schlüssel zum Erfolg – nicht umsonst zählt die Unternehmenskultur zu den Schlüsselkompetenzen.
Wer kann denn Ihre Mitarbeiter beflügeln? Das können nur Menschen – Maschinen sind dazu nicht in der Lage! Und es ist Ihre Aufgabe: Erklären Sie die geplanten technologischen Veränderungen, zeigen Sie deren Potenzial auf, die Vorteile und den Spass, den die Arbeit damit machen kann. Hier sind soft factors gefragt – die interne Kommunikation sollte grundsätzlich die emotionale Ebene ansprechen. Denn eines liegt doch auf der Hand: Haben Mitarbeiter Angst, dass sie überflüssig werden könnten, tragen sie die Veränderung nicht mit, sehen keinen Sinn – und ohne den, läuft sowieso gar nichts.
Prüfen Sie Ihre Unternehmenskultur auf Herz und Nieren – und das unabhängig davon, ob Sie sich mit digitalen oder analogen Produkten befassen: Nur, wenn sich Ihre Mitarbeiter mit den Unternehmenszielen, mit der Unternehmensphilosophie und den gelebten Werten identifizieren können, haben Sie eine echte Chance für Innovation! Was nützen Ihnen die schönsten technischen Spielereien, wenn sie nicht voller Überzeugung und Begeisterung eingesetzt werden? Und dafür gibt es Beispiele genug!
Stimmt schon der analoge Rahmen nicht, können das auch digitale Tools nicht ausgleichen – das ist keine Drohung, das ist eine Feststellung, die aus rund 20 Jahren meiner beruflichen Tätigkeit resultiert: Echte Innovation setzt einen Culture Change voraus – und der beginnt jetzt!